Finanz News 21.10.2024

Bargeldabschaffung: Das ist die aktuelle Situation in Deutschland

Die Debatte um die Abschaffung des Bargeldes nimmt international Fahrt auf. Während Skandinavien längst Vorreiter ist, hält Deutschland noch an Münzen und Scheinen fest. Finanz-Spezialist Sebastian Weißschnur beleuchtet, welche Auswirkungen das auf Verbraucher haben könnte.

https://www.focus.de/experts/bargeld-vor-dem-aus-verlieren-wir-unsere-finanzielle-freiheit_id_260380486.html

Die Debatte um die Bargeldabschaffung in Deutschland wird immer wichtiger. Während Länder wie Schweden fast komplett bargeldlos sind, nutzt Deutschland noch viel Bargeld. Die Pandemie hat kontaktloses Zahlen verstärkt. Vorteile sind schnellere, sichere Zahlungen und weniger Geldwäsche. Doch Kritiker warnen vor mehr Kontrolle durch Banken und Staat, was die finanzielle Freiheit einschränken könnte. Ältere Menschen haben zudem oft Probleme mit der Technik. Der Trend geht Richtung bargeldlose Gesellschaft, aber ob das mehr Freiheit oder Kontrolle bringt, bleibt offen.

Tipp vom Finanz Caddy:

Wie sieht denn Ihr persönliches Bezahlverhalten aus? Haben Sie immer Bargeld bei sich oder zahlen Sie nur mit Karte? Falls Sie in ein nicht europäisches Land reisen und dafür extra Geld abheben müssen, ist es natürlich viel bequemer mit der Karte zu bezahlen. Im Ausland funktioniert das aber auch, mit jeder Karte. In Deutschland kann man nicht überall mit ein und derselben Karte einkaufen. Manche akzeptieren nur die EC-Karte, andere wiederum die Debit- oder Kreditkarte. Das ist in Deutschland manchmal ärgerlich. Was spricht aber für das Bargeld? Wenn Sie cash bezahlen, haben Sie mehr Überblick über Ihre Finanzen, da es einem mehr weh tut, wenn das Geld im Geldbeutel weniger wird als wenn Sie mit Karte bezahlen.

KI lässt Finanzbetrug florieren

In der Finanzbranche ist KI-generierter Betrug auf dem Vormarsch. Laut einer Umfrage hinkt die Branche bei der Abwehr hinterher. Die Regulierungsbehörde ESMA hofft auf die Dora-Verordnung, die 2025 in Kraft tritt.

https://zeitung.faz.net/faz/finanzen/2024-10-18/41bf5b9e9b3e5d51e54b48902dd0236e/?GEPC=s5

KI-Finanzbetrug wird immer mehr zum Problem, vor allem durch Deepfakes und falsche Identitäten. Eine aktuelle Studie zeigt, dass die Betrugsversuche in den letzten drei Jahren um 80 % gestiegen sind, und knapp 30 % der Angriffe sind erfolgreich. Besonders krass: Deepfakes sind explodiert, sie haben eine Zunahme von 2000 %! Viele Unternehmen sind noch nicht richtig vorbereitet, nur 22 % haben bislang Sicherheitsmaßnahmen ergriffen. Ab 2025 soll die neue EU-Regelung „Dora“ helfen, das Finanzwesen sicherer zu machen – aber die Bedrohung durch KI bleibt groß.

Tipp vom Finanz Caddy:

Sie sollten allgemein immer vorsichtig sein, wem Sie vertrauen. Ist die Mail vertrauenswürdig? Wie sieht es mit der SMS aus? Es gibt so viele Formen von Betrug und es häuft sich gefühlt. Klicken Sie nichts an, auch wenn Sie scheinbar von Ihrer Bank angerufen werden, prüfen Sie genau ob das wirklich Ihre Bank ist.

Wenn der Betreuer das Vermögen verwaltet

Wer ohne Vollmacht pflegebedürftig wird, bekommt Betreuer. Diese müssen handeln, als wären sie der Betreute. 

https://zeitung.faz.net/faz/finanzen/2024-10-19/d4ba73f32864ada9e783838954739c12/?GEPC=s5

Wenn jemand pflegebedürftig wird und keine Vorsorgevollmacht hat, übernimmt ein gesetzlicher Betreuer die Finanzen. Der Betreuer muss so handeln, wie es der Betroffene selbst tun würde – das wird vom Amtsgericht streng kontrolliert. Besonders wichtig ist es, frühzeitig eine Vollmacht zu erstellen, um die eigene finanzielle Kontrolle zu behalten. Es wird allerdings immer schwieriger, genug qualifizierte Betreuer zu finden, da die Bezahlung oft schlecht und die Arbeit sehr anspruchsvoll ist.

Tipp vom Finanz Caddy:

Das ist ein Teil der aktiven Regelung der Vermögensnachfolge. Überlassen Sie die Betreuung nicht dem Zufall sondern legen Sie das bereits vorher fest, damit eine Person Ihres Vertrauens Ihre Finanzen regelt und nicht irgendjemand. Ein Bsp.: Nehmen wir mal an Ihr 17-jähriges Kind muss aus irgendeinem Grund betreut werden, dann sind Sie als Erziehungsberechtigte dazu berechtigt. Wird ihr Kind jedoch am nächsten Tag 18, kommt ein gesetzlicher Betreuer des Amtsgerichts. Auch das muss geregelt werden, so dass Sie weiterhin für Ihr volljähriges Kind bestimmen können – natürlich immer nur im Falle des Falles.